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Körperkompetenz-Blog

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Die positiven Auswirkungen des stillens für Mütter und Baby

Freitag, 30 Dezember 2016 07:46 | Kategorie: Mama & Baby

Frauen können sich seit Jahrtausenden Jahren darauf verlassen, dass jede Frau von Natur aus die Fähigkeit besitzt zu Stillen. Die Annahme, dass nicht jede Frau ihr Baby stillen kann, weil sie keine Milch bekommt, ist ein Fehlglaube.

 

 

Nur ganz wenige Mütter können tatsächlich aus bestimmten körperlichen Gründen nicht Stillen. Häufig fehlt eine professionelle Stillberatung, die den Müttern mit Rat und Tat zur Seite steht und sie ermutigt weiter zu Stillen, auch wenn es anfänglich Startschwierigkeiten geben kann. Stillen ist normal und Stillen ist das, was für Babys von der Natur vorgegeben ist.

 

 

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt das ausschließliche Stillen bis zum vollendeten sechsten Lebensmonat des Babys. Empfohlen wird das Stillen bis zum 2. Geburtstag; wobei dies nicht als Maximalstilldauer zu sehen ist. Mütter sollten stillen, solange sich alle Beteiligten wohl in ihrer Rolle fühlen. Das weltweit durchschnittliche Abstillalter liegt bei vier Jahren.

Fachleute sind sich einig: Stillen ist das Beste für ein Baby, aber leider wird Stillen über die Säuglingszeit hinaus heute oft kritisch gesehen und Babys werden viel zu früh an feste Nahrung und feste Essenszeiten gewöhnt. Viele sind der Meinung, dass mit der Einführung der Beikost zugleich auch der Abstillprozess beginnen muss. Desweiteren kursieren viele falsche Annahmen zum Stillen, wie z.B. eine Abnahme der Muttermilchqualität oder einen Anstieg der Schadstoffe in der Muttermilch nach dem 6. Monat.

Die Muttermilch enthält besonders in den ersten Wochen Antikörper der Mutter gegen verschiedene Erreger. Diese helfen dem Kind beim Aufbau eines Immunschutzes. Das Baby hat noch kein funktionierendes Immunsystem, wie Erwachsene. Es  muss erst lernen, welche Erreger in seiner Umwelt vorkommen und sich mit seiner Abwehr darauf einstellen. Man weiß, dass gestillte Kinder weniger Infekte erleiden als ungestillte. Ist ein Baby tatsächlich einmal krank, passt sich die Muttermilch durch Bildung von entsprechenden Antikörpern direkt an und kann somit das Baby optimal versorgen.

Muttermilch bietet viele Vorteile für das Baby, aber auch für die Mutter, denn beim Stillen werden die Hormone Oxytocin  und Prolaktin im Körper der Mutter ausgeschüttet, die sich nach der Geburt positiv auf die Regeneration des Körpers auswirken. Oxytocin, unser Kuschelhormon, beeinflusst nämlich die Rückbildung der Gebärmutter, die sich schneller und kräftiger wieder zurückbilden kann. Somit können die Blutgefäße in diesem Organ schneller verschlossen werden, und die Blutung der Plazentawunde in der Gebärmutter kann schneller geschlossen werden. Daher leiden stillende Mütter wesentlich weniger häufig unter einer nachgeburtlichen Blutanämie als Mütter, die die Flasche geben. Zusätzlich entstehen durch das regelmäßig beim Stillen angeregte Zusammenziehender Gebärmutter wesentlich weniger Stauungen des Wochenflusses.

Die positiven Langzeitwirkungen des Stillens sind mittlerweile auch für die weitaus geringere Anfälligkeit für Eierstock- und Brustkrebs und für  Diabetes und Osteoporose nachgewiesen.

 Stillen und die psychischen Auswirkungen auf das Kind

Stille dein Kind schlau und stark: Stillen hat nicht nur körperliche, sondern auch auf psychische Vorteile,denn nicht nur die Mutter, sondern auch das Baby produziert Oxytocin; es wird immer nach dem Stillen beim Kind ausgeschüttet und bewirkt somit eine tiefe, innere Zufriedenheit und Sicherheit des Babys. Daher schlafen Babys auch am liebsten beim Stillen ein, da sie sich sicher und geborgen fühlen. Entgegengesetzt der Meinungen von sogenannten Experten, die Kinder zum Einschlafen schreien lassen, gibt es nichts Besseres, als das Einschlafstillen. Die meisten Babys haben lange Zeit Probleme mit dem Einschlafen. Sie brauchen viel Nähe und Sicherheit und hierfür ist das Stillen die perfekte Lösung. Man kann ein Baby nicht verwöhnen und ihm zu viel Nähe, Geborgenheit und Sicherheit bieten.

Neben der beruhigenden Funktion des Stillens auf das Baby, konnte mittlerweile eine besonders interessante Auswirkung dieser natürlichen Ernährungsform des Babys nachgewiesen werden: Studien zufolge verbessert Stillen die intellektuelle Entwicklung des Kindes. Wichtig ist dafür jedoch, dass das Baby nach Bedarf gestillt wird, also dass es jederzeit freien Zugang zur Brust hat. Sind diese Voraussetzungen gegeben, so ist der durchschnittliche IQ der nach Bedarf gestillten Babys um 5 Punkte höher als die vergleichbarer Kinder. Mütterlicher Schweiß beim Stillen riecht übrigens wie Fruchtwasser und die Hormone aus dem Schweiß der Mutter werden über die Nase des Babys ins Gehirn übertragen und tragen somit ebenfalls zu einer besseren Gehirnentwicklung bei.

Viele Experten sind mittlerweile der Meinung ein Baby bräuchte nach 6 Monaten nachts keine Milch mehr. Jedes Baby ist anders und Babys schlafen dann durch, wenn ihr Gehirn reif dafür ist. Eine Erklärung für den Zuwachs an Intelligenz erklärt sich in der vermehrten Zuwendung der Mutter zum Kind: Psychologen haben nachgewiesen, dass dies das Selbstwertgefühl des Kindes steigert. Gestillte Kinder sind auch in späteren Jahren selbstbewusster und oft auch selbstständiger.

Stillen schenkt dem Kind Nähe, Sicherheit und Geborgenheit. Vor allem durch das Zusammenspiel vom Geruch der Mutter, der Stimme, dem Saugen an der Brust und der Milch selber, können gestillte Babys Ihr Urvertrauen voll entfalten.

Die positiven Auswirkungen des Stillens auf die Mutter

Stillen macht Mütter zu Kämpferinnen: Mütter die stillen sind stärker und resistenter gegen Stress. Auch wenn man meinen würde, dass Stillen sehr anstrengend ist und Kräfte raubt, das Hormon Oxytocin bewirkt jedoch, dass Mütter stressresistenter sind, da das Stresshormon Cortisol bei seiner Ausschüttung gesenkt wird. Stillkinder brauchen meist wesentlich länger bis sie durchschlafen können. Viele wollen im ersten Lebensjahr auch nachts noch relativ häufig an die Brust. Durch das Oxytocin kann die Mutter ihren regulären Alltag trotz Schlafmangel und anstrengenden Nächten bestens bewältigen.

Studien konnten beweisen, dass stillende Mütter mit Schlafmangel, einem schreienden Kind gelassener umgehen als Mütter von Flaschenkindern. Hierbei spielt das Hormon Prolaktin ein große Rolle, denn je höher der Prolaktinspiegel im Körper der Mutter, desto geringer ist das individuelle Schlafbedürfnis. Konkret bedeutet dies, dass stillende Mütter trotz  Schlafentzug weit weniger leiden als Mütter, die ihrem Baby eine Flasche geben, sie fühlen sich seltener gestresst, ausgelaugt und sind in der Regel insgesamt geduldiger.

Schon direkt nach der Geburt beginnt mithilfe des Stillens der positive psychologische Effekt auf die Mutter: Die körpereigenen Pheromone lenken das Baby zur Brustwarze, die es riechen kann und beginnt sofort zu saugen. Neben Lockstoffen ist auch hier das Oxytocin wegweisend. Oxytocin wird immer dann ausgeschüttet, wenn das Kind weint, die Mutter berührt oder auch nur Blickkontakt besteht. Daher wird dieser Botenstoff auch als Kuschel- oder Bindungshormon bezeichnet. Besonders in der ersten Stunde nach der Geburt ist der Oxytocinspiegel der Mutter besonders hoch. Die Mischung aus Geruch, Hautkontakt, Blicken und Lautäußerungen bewirkt in Kombination mit Oxytocin, dass sich Mutter und Kind direkt ineinander verlieben können, was die Basis für eine intensive Beziehung legt.

Besonders das erste Stillen nach der Geburt hat eine beruhigende Auswirkungen auf die Psyche der Mutter: Es zeigt, dass alles funktioniert und es dem Kind dabei gut geht. Der richtige Milcheinschuss erfolgt allerdings erst nach ein paar Tagen, was kein Problem darstellt, da Babys in den ersten Tagen nicht hungrig sind. Daher sollte die junge Mutter sich nicht stressen und das Baby so häufig es geht an die Brust legen, damit es saugen kann, da hierdurch die Milchproduktion angekurbelt wird.

Stillen bietet viele Vorteile für Mutter und Baby. Sollte es nicht wie erwartet klappen mit dem Stillen, hole dir professionelle Hilfe einer Hebamme oder Stillberaterin. Und ganz wichtig: Hör auf dein Bauchgefühl. Dein Körper weiß, was gut ist für ihn und für dein Baby.

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